Im Frühling beginnt alles zu blühen. Endlich gibt es wieder mehr Auswahl an frischem Obst und Gemüse. Doch nicht nur im Supermarkt wird man fündig. Jetzt ist gerade eine besondere Zeit, die man ausnutzen sollte. Denn die Tannen haben frische Spitzen. Daraus kann man Sirup kochen, der gesund, lecker und sehr vielseitig ist.
Kindheitserinnerungen
Seit meiner frühesten Kindheit gehört es bei uns dazu, im Frühling aus den frischen Tannenspitzen unserer Hecke Sirup zu kochen. In einem Honigbär aufbewahrt war es immer ein Highlight, damit meinen Tee zu süßen oder ihn auch mal etwas verdünnt so zu trinken, wenn ich krank war. Eine Zeit lang habe ich ihn auch super gerne aufs Brot gegessen. Da ist mittlerweile aber Löwenzahnhonig mein Favorit geworden. Trotzdem habe ich immer Sirup auf Vorrat daheim und produziere ihn fleißig nach.
Gesund und gut
Tannenspitzen sind eigentlich eher unscheinbar und man kommt nicht unbedingt darauf, sie zu verarbeiten. Dabei bieten sie uns so viele gesunde Inhaltsstoffe! Nicht nur die ätherischen Öle, sondern auch Vitamin C machen den Sirup zu einem richtigen Heilmittel aus der Natur. Daher wird er auch manchmal als Hustensirup bezeichnet. Denn die entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung ist optimal im Kampf gegen Husten und Schnupfen.
Tannenspitzen Sirup
Trotzdem muss der Sirup nicht bei den Medikamenten aufbewahrt werden. In der Küche findet er vielseitigste Verwendung. Wie bereits gesagt ist er eine vegane Alternative für Honig oder ein Süßungsmittel für Heißgetränke. Auch zum Verfeinern von Desserts eignet sich der herb-süße Sirup, genauso wie in Marinaden.
Zutaten
Die Mengenangaben sind ein Basisrezept. Die Menge kann also angepasst werden, indem man alles im Verhältnis umrechnet. Für einen Liter Flüssigkeit benötigt man 400 g Zucker.
Für 2 kleine Gläser benötigst du:
- 500 g Tannenspitzen
- 1 Liter Wasser
- 400 g braunen Kandiszucker
Zubereitung
- Weiche die Tannenspitzen über Nacht in Wasser ein. Dazu sollen diese gerade so mit Wasser bedeckt sein.
- Am nächsten Tag haben die Tannenspitzen ihre frische grüne Farbe verloren und das Wasser ist trüb. Daran siehst du, dass es die Aromen angenommen hat.
- Das aromatisierte Wasser muss nun mit den Tannenspitzen aufgekocht werden und so etwa eine Stunde köcheln.
- Nachdem das Ganze abgekühlt und nochmal einige Stunden durchgezogen ist, drückst du die Nadeln möglichst gut aus.
- In die nun entstandene trübe Flüssigkeit gibst du den braunen Kandiszucker und rührst solange, bis er sich aufgelöst hat.
- Im (fast) letzten Schritt – Überraschung! – kochst du die Tannenwasser-Zucker-Mischung wieder auf. Bei offenem Deckel kann sie nun eindicken und wird nach etwa 5-6 Stunden zu Sirup.
- Fülle den Sirup, solange er noch heiß ist, in Gläser. So ist er dann auch einige Zeit haltbar.
Der Supermarkt im Garten
Nicht nur aus Saisonalem im Supermarkt wie Rhabarber, Erdbeeren oder Spargel kann man Leckeres zubereiten. Man muss sich nur etwas umsehen und wissen, wie man das, was die Natur gerade so bietet am besten verwenden kann. Wie zum Beispiel im Mai, wenn man die frischen Triebe von Tannen oder Fichten ernten kann. Und wie du siehst, ist es gar nicht kompliziert, diese dann zu gesundem und gutem Sirup zu verarbeiten. Man sollte allerdings darauf achten, nicht alles zu pflücken, da die Tannen natürlich die jungen Spitzen auch selbst brauchen. Ich rate dir auch, dich nicht irgendwo zu bedienen, denn der Nachbar sieht es bestimmt nicht gern, wenn man sich einfach an seinen Bäumen bedient.
Was sind denn deine Lieblingszutaten aus der Natur für die Hexenküche?